2021 - VOLKSVERNICHTUNG

oder meine Leber ist sinnlos!

(Werner Schwab)



Regie:

Darsteller:

Foto:

Bernd Seidel

Evelyn Plank, Patrick Gabriel, Patrick Wolff, Viola von der Burg, Sonja Welter

Claus Schunk



Eine Rezension der Uraufführung urteilte: „Ein Glücksgriff, den das Theater in Köln gemacht hat.“ Und ein Glücksfall bestimmt auch für die Spielpläne der Gastspielhäuser. 

 

„Zu spät! Zu spät! Zu spät!“ ist eine schwarze Komödie über die Hochkultur der „Coaching“-Industrie mit allen ihren Nebeneffekten, Eitelkeiten und Verwirrungen. Sie ist ganz nah aus dem Leben gegriffen, das ja heute oft von Karrieredenken, Arbeitsstress und einer „immer schneller, immer besser, immer mehr“-Mentalität geprägt ist. 

 

Jeder kennt den Begriff „Coaching“: Coaching fürs Leben, für eine Beziehung, für ein gut funktionierendes Liebesleben, für die eigene Katze und den eigenen Hund. Was aber, wenn fünf dieser Profiberater aufeinander prallen, mitten im Wald in einem Seminarhaus zu einem Fortbildungsseminar? Und was, wenn der angekündigte Seminarleiter gar nicht erscheint? All diese Fragen werden von einem hochkarätigen fünfköpfigen Ensemble einmal hoch komisch einmal tragikomisch beantwortet. 

 

Evelyn Plank, die Vollblut- und Volkstheaterschauspielerin verkörpert eine Dame mit einem Hang zu Arroganz und Zynismus: resolut, kühl und sachlich. Diese Eigenschaften benötigt sie, da sie Unternehmer bei der Kündigung von Mitarbeitern unterstützt. Patrick Wolff spielt einen hektischen Geschäftsmann mit einer ganz besonderen Therapie-Form, der Stuhl-Therapie. Patrick Gabriel verkörpert den Blindgänger. Er wird als "Nicht-Coacher“ von seiner Ehefrau, gleichzeitig auch seine Chefin, in die Runde zur Fortbildung geschickt. Das finden die eitlen Lebensberater gar nicht toll. Manuel Klein gibt die Person mit starkem Esoterik-Touch, die natürlich in dieser Konstellation nicht fehlen darf. Er legt gar Tarot-Karten zur Verwunderung der Kolleginnen und Kollegen. Sonja Welter spielt eine Hochschwangere, die Kinder mit dem hochmotiviertem Ansatz coacht: „Man kann ja nicht erst mit 18 sein Leben planen“. 

 

Dass all diese Begebenheiten und Begegnungen zwingend zu urkomischen, aber auch bedrohlichen Situationen führen, ist nicht verwunderlich. In einer Welt, in der der Begriff „Coaching“ ganz groß geschrieben wird. Autor Lothar Kittstein weiß, was er schreibt, arbeitete er doch selber in einer Unternehmensberatung. 

 

„Zu spät! Zu spät! Zu spät!“ ist eine bitterböse, witzige und detailgenaue Beschreibung der „Glücksversprechungs-Industrie“ in einer immer stärker werdenden Ich-Gesellschaft. Eine abwechslungsversprechende Bereicherung für jeden Spielplan, die alle Generationen auf wunderbare Art anspricht. 


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